Vor noch gar nicht allzu langer Zeit erfolgte die Planung für eine individuelle Wanderreise in den Alpen anhand von Landkarten aus Papier und Literatur in Form von Wanderreiseführern. Eine ordentliche Portion Erfahrung war unverzichtbar, um die Länge der Tagesetappen, das Höhenprofil und die Wegbeschaffenheit aus einer Landkarte herauszulesen. Es gab noch keine elektronischen Hilfsmittel und GPX-Dateien. Zur Orientierung im Gelände half bestenfalls ein Kompass, doch auch der Umgang mit diesem wollte gelernt sein. Mehrtägige Wanderreisen blieben denen vorbehalten, die entsprechende Bergerfahrung mitbrachten oder man schloss sich einer geführten Gruppe mit einem erfahrenen Bergführer* an.

In den letzten Jahren haben sich die Planungsmöglichkeiten grundlegend verändert. Seit dem 02. Mai 2000 steht der zivilen Bevölkerung das Global Positioning System (GPS) zur Verfügung. Im Internet gibt es GPX-Dateien von Wanderstrecken zum Herunterladen und nahezu jeder hat ein mobiles Gerät mit einer entsprechenden Navigationsapp dabei.

Auch wenn diese Hilfsmittel die Vorbereitung und Durchführung enorm erleichtern, ersetzten sie keinesfalls den gesunden Menschenverstand und die Bergerfahrung. Es kann immer mal vorkommen, dass dem mobilen Gerät der Strom ausgeht, es nass wird, verloren geht oder sonst irgendwie den Geist aufgibt. Es ist bis heute hilfreich, wenn man auf eine Landkarte im Rucksack zugreifen kann, diese auch lesen und interpretieren kann und auf die Umgebung übertragen kann.

Auch das Verhalten der Gesellschaft hat sich verändert. Der Wunsch nach Freiheit und Individualität ist stärker geworden. Wir sind mobiler und weltoffener geworden und auch weniger kompromissbereit wenn es um die Erfüllung unserer persönlichen Wünsche geht. Am liebsten nutzen wir jede freie Minute, jeden freien Tag, jedes verlängerte Wochenende für Freizeitaktivitäten. Dank der neuen Technik ist deren Planung nicht mehr ortskundigen Insidern vorbehalten.

Das führt allerdings auch dazu, dass eine individuelle Wanderreise frühzeitig geplant werden muss, bevor die notwendigen Übernachtungsplätze ausgebucht sind. Spontane Trekkingtouren von Unterkunft zu Unterkunft sind kaum noch möglich. Die Übernachtungsmöglichkeiten auf beliebten Trekkingrouten sind oft schon Monate im Voraus ausgebucht. Insbesondere in Berghütten mit einem begrenzten Platzangebot kann es schon mal knapp werden.

Eine Lösung ist eine fertig ausgearbeitete individuelle Wanderreise als neues Reiseformat. Die Vorteile liegen auf der Hand:

• Profis übernehmen vorab bereits die Tourenausarbeitung.
• Ausführliche Routenbeschreibungen, Kartenmaterial sowie elektronische Dateien werden zur Verfügung gestellt.
• Unterkünfte sind entsprechend der optimal geplanten Tagesetappen vorgebucht.
• Eine individuelle Wanderreise kann zu jedem gewünschten Reisetermin begonnen werden.
• Das Gehtempo und der Wanderrhythmus können frei bestimmt werden.

Nicht jeder ist der Typ zum selbständigen Loswandern. Nichts spricht dagegen sich einer geführten Gruppe mit einem qualifizierten Bergwanderführer anzuschließen. Auch für eine geführte Wanderreisen sprechen viele Vorteile:

• Sicher ist sicher! Bei einem erfahrenen Bergführer ist man in professionellen Händen, wenn es um wichtige Entscheidungen geht: Umkehren oder weitergehen, wenn das Wetter umschlägt? Der Bergführer kann die Situation in der Regel richtig einzuschätzen.
• Ist man nicht so konditionsstark, schwindelfrei oder trittsicher wie man dachte, hilft der Bergführer über die eine oder andere brenzlige Passage.
• Außerdem kommt man in den Genuss des einen oder anderen Insidertipps. Sei es ein besonders schöner Aussichtspunkt abseits der Wanderroute oder auch nur ein nettes Café.
• Bergwanderführer verfügen zudem über ein umfangreiches Wissen über Geologie, Fauna und Flora, welches sie gerne an ihre Gäste weitergeben.
• Wandern in netter Gesellschaft. Niemand muss alleine wandern. In einer kleinen Gruppe findet man Gleichgesinnte mit denen man eine schöne Zeit verbringt und sich über das gemeinsam Erlebte austauschen kann.
• Über die Routenplanung muss man sich überhaupt keine Gedanken machen. Die Unterkünfte sind vorgebucht und auch geführte Touren werden mit Gepäcktransport angeboten.
• Um Bustransfers zwischen einzelnen Etappen und dem Rücktransport zum Ausgangspunkt muss man sich nicht zu kümmern. Alles ist organisiert.

Fazit:
Ob es eine geführte oder individuelle Wanderreise sein soll ist maßgeblich von den persönlichen Interessen, Erwartungen und Fähigkeiten jedes einzelnen abhängig.

Eine Entscheidung für eine Wanderreise – egal ob individuell oder geführt – ist in jedem Fall immer eine richtige Wahl!

Individuelle Wanderreisen in Europa

und in den Alpen.

*Selbstverständlich sind auch alle Bergführerinnen gemeint, die einen hervorragenden Job leisten. Der besseren Lesbarkeit wegen beschränken wir uns auf die männliche Nennungsform.