
Die Tour du Mont Blanc (TMB) zählt zu den spektakulärsten Fernwanderwegen Europas und führt einmal rund um das Mont-Blanc-Massiv. Die Route verläuft durch drei Länder – Frankreich, Italien und die Schweiz – und erstreckt sich über eine Distanz von rund 170 Kilometern. Wanderer erleben dabei eine abwechslungsreiche Landschaft, die von hohen Gipfeln, tiefen Tälern und traditionellen Alpendörfern geprägt wird.
Besonderheiten der Tour du Mont Blanc
Die Tour du Mont Blanc kann im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn begangen werden. Der Ausgangspunkt liegt meist in Les Houches bei Chamonix (Frankreich), alternativ kann die Wanderung in Courmayeur (Italien) oder Champex-Lac (Schweiz) begonnen werden.
Die Route zeichnet sich durch vielfältige Landschaften aus. Während einige Abschnitte durch grüne Almen und dichte Wälder führen, werden in anderen Bereichen karge Hochgebirgslandschaften mit Gletschern und steilen Felswänden durchquert. Ein besonderes Highlight sind die zahlreichen Panoramablicke auf den Mont Blanc (4.810 m), den höchsten Berg der Alpen.
Zahlreiche Berghütten (Refuges), Gasthäuser und Hotels bieten entlang der Strecke Übernachtungsmöglichkeiten. In den Sommermonaten sind diese oft frühzeitig ausgebucht, weshalb eine rechtzeitige Reservierung empfohlen wird. Viele Wanderer entscheiden sich für die klassische 10- bis 12-tägige Etappeneinteilung, es gibt aber auch sportliche Varianten, bei denen die Tour in weniger Tagen bewältigt wird.
Anspruchslevel und körperliche Anforderungen
Die Tour du Mont Blanc ist ein anspruchsvoller Fernwanderweg, der eine gute Kondition und Trittsicherheit erfordert. Insgesamt müssen etwa 10.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt werden. Einzelne Etappen enthalten steile Anstiege, Geröllfelder und gelegentlich ausgesetzte Passagen. Besonders anstrengend sind Abschnitte wie der Col du Bonhomme (2.329 m) oder der Grand Col Ferret (2.537 m), die lange Aufstiege und wechselnde Wetterbedingungen mit sich bringen.
Obwohl keine technische Klettererfahrung erforderlich ist, sollten sich Wanderer auf lange Tagesetappen von 6 bis 8 Stunden Gehzeit einstellen.
Vorbereitung und optimale Reisezeit
Die beste Zeit für die Tour du Mont Blanc liegt zwischen Ende Juni und Mitte September. In dieser Zeit sind die meisten Berghütten geöffnet, und die Schneefelder auf den hohen Pässen sind größtenteils geschmolzen. Dennoch kann das Wetter schnell umschlagen, sodass eine gute Ausrüstung essenziell ist.
Zur Grundausstattung gehören:
Gute Wanderschuhe knöchelhoch mit stabilem Profil
Funktionskleidung
Wetterfeste Kleidung (Regen- und Windschutz)
Warme Kleidung für kühle Nächte in höheren Lagen
Rucksack mit 30-40 Litern Volumen
Wanderstöcke
Sonnen- und UV-Schutz
Da die Route durch drei Länder führt, sollten auch unterschiedliche Währungen (Euro und Schweizer Franken) mitgeführt werden.
Die Tour du Mont Blanc bietet eine der bekanntesten und abwechslungsreichsten Fernwanderungen der Alpen. Die Route stellt durch ihre Höhenmeter und Wetterbedingungen eine Herausforderung dar, ist jedoch für gut vorbereitete Wanderer mit Trittsicherheit und Ausdauer gut machbar. Mit der richtigen Ausrüstung, einem durchdachten Etappenplan und ausreichend Vorbereitungszeit kann diese Wanderung zu einem besonderen Erlebnis werden.